Infusionstherapie Antiinfektiva

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Infusionstherapie mit Antiinfektiva

Die meisten Infektionen werden durch Infektionserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze verursacht. Infektionen können über die Luft, über Tröpfchen, beispielsweise durch Husten, oder durch direkten Kontakt übertragen werden.1

Je nachdem, welche Art von Infektion vorliegt, erfolgt die Behandlung mit jeweils indizierten Arzneimitteln/Antiinfektiva. Antiinfektiva sind Substanzen und Arzneimittel mit (weitgehend) selektiv schädigender Wirkung auf Krankheitserreger und Wirksamkeit gegen Infektionen.2  Unter dem Oberbegriff Antiinfektiva wird eine Vielzahl therapeutischer Substanzen zusammengefasst. Bspw.:

  • Antibiotika zur Behandlung von bakteriellen Infektionen, 
  • Antimykotika bei Pilzinfektionen, 
  • Virostatika bei Virusinfektionen und 
  • Antiparasitika hauptsächlich zur äußeren Behandlung von äußeren Erkrankungen, die durch tierische Parasiten wie Krätzmilben, Läuse und Flöhe hervorgerufen werden.3

 

Bedarfserfassung

Im Rahmen einer antiinfektiven Therapie gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Abhängig von der jeweiligen Infektion des Patienten müssen die für seinen speziellen Bedarf geeignete Medikation und Behandlungsmethode festgelegt werden.

 

Zugang

Einige Antiinfektiva können aufgrund ihres Wirkprofils oder des Patientenzustands nur intravenös verabreicht werden. In den meisten Fällen ist ein periphervenöser Zugang ausreichend.

 

Zubereitung

Antiinfektiva sind in verschiedenen Darreichungsformen verfügbar. Gebrauchsfertige Infusionslösungen können dem Patienten sofort und ohne eine der Anwendung vorhergehenden Zubereitung verabreicht werden. Man spricht bei dieser Darreichungsform von ready-to-use Produkten. Viele Medikamente sind nicht in gebrauchsfertiger Form erhältlich und müssen verdünnt, rekonstituiert oder mit anderen Substanzen gemischt werden, um den therapeutischen Bedürfnissen des Patienten zu entsprechen.  Während der Zubereitung und des Transports von Antiinfektiva ist eine hygienische Vorgehensweise besonders wichtig, um sich als Anwender aber auch das Medikament vor Kontaminationsrisiken zu schützen. Die gebrauchsfertige oder individuell zubereitete Lösung wird anschließend mit einem Infusionsbesteck verbunden.

 

1  https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/uebertragungswege/troepfcheninfektion.html (Zugriff am 13.07.20)
2  https://www.pschyrembel.de/Antiinfektiva/H01MQ  (Zugriff am 13.07.20)
3  https://www.pschyrembel.de/  (Zugriff am 13.07.20)

 

Applikation

Eine Infusion von Antiinfektiva wird meist als Kurzinfusion appliziert. Diese kann entweder mittels einer Infusionspumpe oder per Schwerkraft verabreicht werden.

 

„Wussten Sie, dass unterdosiert applizierte Antibiotika zur Resistenzbildung beitragen können?“4

Der vergessene Rest – Totraumvolumina von Kurzinfusionen

Eine Vielzahl von Medikamenten wird in Form von Kurzinfusionen verabreicht. Aufgrund technischer Einschränkungen verbleibt ein nicht unwesentliches Restvolumen an Wirkstoff im Infusionsbehältnis bzw. der -leitung (Totraumvolumen). Die Menge des tatsächlich verabreichten Arzneimittels weicht somit von der verordneten Menge ab und führt letztlich zu Unterdosierungen. Das Totraumvolumen kann demnach den Therapieerfolg des Patienten beeinflussen.4

Es kann für den einzelnen Wirkstoff nicht vorhergesagt werden, ab welchem Restvolumen beziehungsweise Wirkstoffverlust die Wirksamkeit des Arzneimittels eingeschränkt ist. Als grobe Faustregel wird von einem akzeptablen Wirkstoffverlust von fünf bis zehn Prozent ausgegangen.5,6  Bei Arzneimitteln mit weitem therapeutischem Bereich (= großer Abstand der Minimaldosis [minimal wirksame Wirkstoffmenge] zur Maximaldosis [maximal ohne Gesundheitsrisiko einsetzbare Wirkstoffmenge]) können selbst Wirkstoffverluste von deutlich mehr als zehn Prozent folgenlos bleiben. Bei Arzneimitteln, die nicht in diese Gruppe fallen, bestünde allerdings die unmittelbare Gefahr von Unterdosierungen und daraus folgenden Konsequenzen wie Ausbleiben des Therapieerfolges, Voranschreiten der Erkrankung oder Resistenzbildung bei Antibiotika und Zytostatika.7

In vielen Krankenhäusern und Arztpraxen bestehen zwar Handlungsempfehlungen für die Gabe von Infusionen, allerdings weisen diese oftmals nicht auf die Besonderheiten von Kurzinfusionen oder Totvolumina hin. So enthalten die Richtlinien teilweise keine Anweisungen zum „Nachspülen“ von Infusionssystemen und differieren untereinander stark. Ähnlich verhält es sich mit Prüfprotokollen klinischer Studien, welche nur in Ausnahmefällen Empfehlungen zum Nachspülen des Infusionssystems enthalten. Auch hier müssen Inkompatibilitäten zwischen dem Arzneimittel und der Spülflüssigkeit beachtet und das Infusionssystem mit einer ausreichenden Menge Lösung gespült werden. Verschiedene Publikationen schlagen hierfür das 1,0- bis 1,3-fache des Totvolumens des Infusionsbestecks vor.8, 9  Darüber hinaus sollte bei Verabreichung der Spüllösung die Infusionsgeschwindigkeit nicht verändert werden. So kann eine starke Erhöhung der Infusionsgeschwindigkeit bewirken, dass der Patient das Restvolumen des Arzneimittels als Bolus erhält10.  Für Vancomycin, ein Glykopeptid-Antibiotikum, sind für derartige Bolusgaben schwere Nebenwirkungen bis hin zu Kreislaufversagen, Herzstillstand und Tod beschrieben.7

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In Kombination mit Intrafix® Primline Flush Sekundärleitung besteht sogar die Möglichkeit, das komplette Infusionssystem nach jeder Medikamentenzufuhr auf bequeme Weise zu spülen.

Wirkstoffverlust und –verschwendung, Unterdosierung des Patienten, reduzierter Therapieerfolg waren gestern!

Erfahren Sie mehr über die Anwendungsmöglichkeiten dieses Systems

4  Lilienthal N.: Der vergessene Rest – Totvolumina bei Kurzinfusionen, Federal Institute of Drugs and Medical Devices (BfArM)
5  Claus B et al.: Importance of Infusion Volume and Pump Characteristics in Extended Administration of β-Lactam Antibiotics. Antimicrob Agents Chemother. 2010;54(11):4950
6  Schneemann H et al.: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis: Folgeband 1: Waren und Dienste. 5. Aufl. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg 2013
7  Hoefel HH et al.: Vancomycin administration: mistakes made by nursing staff. Nurs Stand. 2008;22(39):35-42
8  Chan KY: Mitigating risks associated with secondary intravenous infusions: An empirical evaluation of a technology – based, training – based, and practice – based intervention. 2014; https://tspace.library.utoronto.ca/ bitstream/1807/42708/1/Chan_Kathe-rine_YY_201311_MHSC_thesis.pdf
9  Kontny NE et al.: Minimization of the preanalytical error in pharmacokinetic analyses and therapeutic drug monitoring: focus on IV drug administration. Ther Drug Monit. 2012;34(4):460-466
10  Wotton K et al.: Flushing an i.v. line: a simple but potentially costly procedure for both patient and health unit. Contemp Nurse. 2004;17: 264-273