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3D- vs. 2D-Laparoskopie

Das Urteil ist klar

Wenn neue medizinische oder technische Innovationen ihren Weg in die allgemeine Praxis finden, gibt es anfangs oft keinen klaren Konsens über deren Vorteile. Der Vergleich zwischen 3D- und 2D-Laparoskopie ergab jedoch eine klare Entscheidung für die 3D-Technologie. Weiteres Verbesserungspotenzial scheint lediglich bei Fragen der Einarbeitung der Chirurg*innen in die neue Technologie und der Bildverarbeitungsgeschwindigkeit zu bestehen. Die Vorteile der 3D-Laparoskopie überzeugen insbesondere in Verbindung mit einer besseren Tiefenwahrnehmung und einer daraus resultierenden Risikoreduzierung bei chirurgischen Eingriffen. Das 3D-Verfahren ist auch aus Sicht des Krankenhausmanagements sehr effizient.

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Vergleich zwischen 3D- und 2D-Verfahren

Die Laparoskopie wird verwendet, um die Visualisierung von Organen und Strukturen in der Bauchhöhle zu ermöglichen. Es wird zu diagnostischen Zwecken und insbesondere zur Durchführung von Operationen eingesetzt. Das minimalinvasive Verfahren führt zu weniger Trauma während der Operation und weniger postoperativen Schmerzen. Darüber hinaus senkt es das Infektionsrisiko und vermeidet größere Anhaftungen im Gewebe. Der Vergleich zwischen 3D- und 2D-Verfahren war bereits vor einigen Jahren eine wichtige Entwicklungsfrage und wurde in verschiedenen tierbasierten Studien untersucht. [1]
3D-Visualisierungssysteme gibt es schon seit fast zwei Jahrzehnten, aber die Literatur spricht jetzt von einer Renaissance in der 3D-Bildgebung, die sich in den letzten Jahren vollzieht. Immer mehr namhafte Hersteller bringen 3D-Systeme auf den Markt. Darüber hinaus haben kritische Verbesserungen in diesen Systemen auch zu einer wachsenden Nachfrage nach der Technologie geführt, was sich auch positiv auf die Preise ausgewirkt hat. Zu diesen Verbesserungen zählt vor allem die verbesserte Bildgebung, die sie nun durch die erweiterte Rechenleistung in den Systemen bieten – eine Entwicklung, die auch in der digitalen Mikroskopie stattgefunden hat. Für Visualisierungen dieser Qualität vor zwanzig Jahren wären viel größere und teurere Geräte erforderlich gewesen. [2] 3D-Laparoskopiesysteme sind jetzt zu akzeptablen Preisen erhältlich. [3] Ein Blick in Krankenhäuser zeigt heute, dass die 3D-Laparoskopie immer beliebter wird – nicht zuletzt, weil sie auch für weniger erfahrene Chirurgen leicht zu erlernen ist. [4]

Erweiterte Einsatzmöglichkeiten und mehr Sicherheit

Das erweiterte Spektrum der laparoskopisch durchgeführten Operationen ist vor allem auf die verbesserte Bildgebung der 3D-Systeme zurückzuführen. Eine kürzlich durchgeführte klinische Studie von Baum et al. [5] untersuchte die Auswirkungen der 3D-Laparoskopie auf die Wirksamkeit und Sicherheit gynäkologischer Eingriffe. Bei der Naht und dem Schneiden anatomischer Strukturen wurden bei der 3D-Visualisierung signifikante Vorteile festgestellt. Im Vergleich zur 2D-Laparoskopie fanden die Chirurgen die Darstellung der räumlichen Tiefe besonders vorteilhaft, ein wichtiger Grund für das verbesserte Sicherheitsniveau bei den operativen Eingriffen. Die Darstellung retroperitonealer neuraler Strukturen wurde signifikant verbessert. Die Verbesserungen bei der Visualisierung von Uterus, Harnleiter und Blutgefäßen waren weniger ausgeprägt. Dennoch stellten Baum et al. eine sehr positive Schlussfolgerung ziehen: Die Arbeit mit der 3D-Laparoskopie bietet Chirurgen im Vergleich zu 2D-Geräten große Vorteile. Die Darstellung des Raums in den Bildern ähnelt einfach der tatsächlichen Anatomie. [5]

Tiefenwahrnehmung – ein großes Plus

Andere Studien kommen zu ähnlichen Schlussfolgerungen. In einer vergleichenden Studie wurden 53 Patient*innen für verschiedene chirurgische Indikationen (einschließlich Ovarialzyste, Hernie und Cholelithiasis) behandelt. Eine Gruppe wurde mit 3D-Laparoskopie, die andere mit 2D-Technologie operiert. Der größte Nachteil der 2D-Laparoskopie ist die fehlende Tiefenwahrnehmung. Dies belastet die Chirurg*innen und kann sich negativ auf die Sicherheit auswirken. [6] Die 3D-Gruppe hatte einen deutlichen Vorteil mit deutlich kürzeren Zeiträumen für die Operationen. Als entscheidender Faktor für die schnelleren Eingriffe nannten die Ärzt*innen die überlegene Bildqualität insbesondere in Bezug auf die Tiefenwahrnehmung. [6]
Weitere Vorteile der 3D-Technologie sind die gute Auge-Hand-Koordination sowie die erhöhte Präzision. So können Chirurg*innen präziser und fehlerfreier arbeiten und selbst sehr feine Gewebestrukturen trennen. Weniger Erfahrene profitieren besonders von diesen Vorteilen. [7] Sie können die Operationen und die damit verbundenen anatomischen Merkmale schneller und effektiver erlernen. Die finanziellen Vorteile für Krankenhäuser liegen auf der Hand: In einigen Fällen reduzieren deutlich kürzere Operationszeiten die Menge an Narkosemitteln, die benötigt werden. Darüber hinaus können auch bestehende laparoskopische Instrumente, zum Beispiel alle geraden, mit der 3D-Technologie verwendet werden. Dies senkt sowohl die Investition als auch die Wartungskosten. [7]

EinsteinVision® 3.0

3D Kamerasystem in der laparoskopischen Chirurgie
Mehr erfahren

[1] Beger HG, Schwarz A, Brückner UB, Hartel W. Forschung in der Chirurgie; Konzepte, Organisation, Schwerpunkte: Eine Bestandsaufnahme – Universitätseinrichtungen. Berlin, Heidelberg, Springer-Verlag, 1997:359.

[2] Rosahl S. Interview mit: Römer GC. 08. November 2017

[3] Jähne J, Königsrainer A, Schröder W, Südkamp NP. Was gibt es Neues in der Chirurgie? Jahresband 2013: Berichte zur chirurgischen Weiterbildung. Landsberg, ecomed MEDIZIN, 2013:455.

[4] Künzel W, Diedrich K, Hohmann M. 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Dresden 1.-5. Oktober 1996, Berlin, Heidelberg, Springer-Verlag, 1997:247.

[5] Baum S, Sillem M, Ney JT, Baum A, Friedrich M, Radosa J. Welche Vorteile bieten 3D-Kameras in der gynäkologischen Laparoskopie? Geburtshilfe Frauenheilkd. 2017 Jan; 77(1):45-51.

[6] Sahu D, Mathew MJ, Reddy PK. 3D-Laparoskopie – Hilfe oder Hype; Erste Erfahrung in einem tertiären Gesundheitszentrum. J Clin-Diagnose-Ergebnisse 2014 Jul; 8(7):NC01-NC03.

[7] Sinha RY, Raje SR, Rao GA. Dreidimensionale Laparoskopie: Prinzipien und Praxis. J Minimale Zugangschirurgie 2017 Jul-Sep; 13(3):165-9.