Die Zeit vor der Operation: Wissen gibt Sicherheit
Eine bevorstehende Operation – insbesondere mit solcher Tragweite – verursacht bei den meisten Menschen ein Gefühl der Unsicherheit. Je besser der Patient weiß, was auf ihn zukommt, desto souveräner kann er mit der Situation umgehen.
Deshalb möchten wir Ihnen an dieser Stelle einen Einblick geben, welche Untersuchungen und OP-Vorbereitungen Sie erwarten. Darüber hinaus informieren wir Sie darüber, wie Ihnen ein Stomatherapeut hilft, Ihre Lebensqualität mit einem Stoma schnell zurück zu gewinnen.
Trauen Sie sich zu fragen. Suchen Sie immer das offene Gespräch mit Ihrem Arzt.
Welche Untersuchungen erwarten mich?
Bevor eine Stomaanlage operativ angelegt wird, werden bei Ihnen einige Untersuchungen durchgeführt. Dazu zählen neben Blutuntersuchungen häufig auch verschiedene bildgebende Verfahren:
- Der Ultraschall des Bauchraumes
- Röntgenuntersuchungen des Darms und eventuell des Harntraktes
- Die Computertomographie (kurz: CT)
- Die Magnetresonanztomographie (kurz: MRT)
- Die Szintigraphie (eine nuklearmedizinische Diagnostik, die Stoffwechselprozesse der Knochen und Organe sichtbar macht)
Eine der wichtigsten Untersuchungen ist die Darmspiegelung (Koloskopie). Der Arzt kann dabei den Zustand der Darmschleimhaut erkennen und so krankes und gesundes Gewebe voneinander unterscheiden.
Eine Sphinktermanometrie wird durchgeführt, wenn das Stoma nur kurz- bis mittelfristig angelegt werden soll. Bei dieser Druckmessung wird kontrolliert, ob und wie gut die Schließmuskeln (medizinisch „Sphinkter“) des Darmes noch arbeiten.
Was geschieht vor der OP?
Vor der Operation ermitteln Stomatherapeut und Chirurg, wo das Stoma angelegt werden soll und zeichnen die entsprechende Position an. Häufig wird noch eine alternative Stelle markiert. Dann kann der Arzt während des Eingriffs entscheiden, welche Position er für geeigneter hält.
Reinigung des Darms
Darüber hinaus wird ein bis zwei Tage vor der Operation der Darm gereinigt. Dafür müssen Sie so lange Spüllösungen mit hohem Salzgehalt trinken, bis der Stuhlgang „sauber“, also fast klar ist. In dieser Zeit dürfen Sie in der Regel nur noch Brühe und Wasser zu sich nehmen.
Rasur für optimale Heilungsergebnisse
Um Infektionen zu vermeiden und ein primäres Abheilen der OP-Wunde zu ermöglichen, wird Ihre Haut im Operationsbereich rasiert. Meist werden die Haare etwa vom Brustkorb bis zum Schambereich entfernt.
Wie unterstützt mich der Stomatherapeut?
Bei einer geplanten Stomaanlage bekommen Sie bereits vor der Operation einen Stomatherapeuten zur Seite gestellt. Diese Pflegefachkräfte haben sich im Rahmen einer anerkannten Weiterbildung auf Stomatherapie spezialisiert. Häufig tragen sie auch die Berufsbezeichnung „Pflegeexperte für Kontinenz, Stoma und Wunde“ oder Enterostomatherapeuten (ET).
Vor der Operation ermitteln Stomatherapeuten die ideale Stelle, an der das Stoma angelegt werden soll.
Kriterien für die ideale Anlageposition sind folgende:
- Das Stoma sollte nicht in einer Hautfalte liegen.
- Die Stelle sollte für Sie gut einsehbar sein.
- Die Stelle sollte Ihre Kleiderwahl (z. B. Gürtel) nicht einschränken.
Nach der Operation helfen Ihnen Stomatherapeuten noch in der Klinik, den Umgang mit dem Stoma zu erlernen.
Stomatherapeuten …
… erklären Besonderheiten bei der Ernährung.
… helfen bei der Auswahl des passenden Versorgungsmaterials.
… leiten Sie bei der Selbstversorgung an.
… beraten in psychosozialen Fragen (Partnerschaft, Beruf, Sport etc.).
… unterstützen Sie bei der Überleitung in die ambulante Versorgung.
Auch nach Ihrer Entlassung aus Klinik oder Reha unterstützt Sie der Stomatherapeut bei Problemen und bei der Versorgung Ihres Stomas bei Ihnen Zuhause.